Wildtierkonferenz (2)

Nach zwei Tagen im Kursaal in Freudenstadt, ging es am Sonntag nach nur einem Vortrag nach Bad Rippoldsau-Schapbach in den Bärenpark.
Zwei Tage Theorie und jetzt die Praxis. Ich war ja schon oft dort, aber für viele Teilnehmer der Wildtierkonferenz war es eine Premiere.

Es schien, als ob die Wölfe und Bären wussten, wer den Park besucht. Neugierig haben sie die Menschen auf der anderen Seite des Zauns beäugt und wir hatten das Glück, viele Bewohner des Bärenparks zu sehen.

Wir alle waren gespannt auf ein interessantes Experiment. Michael Witter hatte uns ja am Samstag schon seine Hütehunde vorgestellt und wir sollten sie im Bärenpark in der Praxis erleben. In einem abgegrenzten Bereich im Gehege war ein Weidezaun aufgebaut und zwei seiner Hund waren darin. Sie haben sich ganz normal verhalten, alles markiert und ihr Revier festgelegt. Jurka war interessiert und hat die zwei weißen Riesen beobachtet.

Die Hunde haben erst die Bärin nicht beachtet, aber plötzlich wurden sie ihrer Rolle bewusst und haben Jurka verbellt.

Jurka hat sich dann brummend und fauchend zurückgezogen. Ich kenne den Bärenpark schob seit vielen Jahren, aber eine Führung mit Rüdiger Schmiedel, dem Geschäftsführer der Stiftung für Bären ist schon ein besonderes Erlebnis. Er hat viele interessante Dinge aus der Anfangszeit des Bärenparks erzählt. Die Anfrage vom Landratsamt nach der Größe der Bärenhöhlen, ab einer bestimmten Quadratmeterzahl braucht man eine Baugenehmigung.

Bei unserem Rundgang hatten wir dann noch viele Gelegenheiten tolle Fotos von Wolf und Bär zu machen.

Interessant war dann auch noch ein Blick hinter die Kulissen. Hier der OP-Tisch, wo die Tiere untersucht werden.

„Ohne ehrenamtliche Helfer wäre das hier alles gar nicht möglich“, das war eine immer wiederkehrende Aussage von Rüdiger Schmiedel. Egal, ob es etwas zu bauen gibt, ob ein Baum in die Anlage gestürzt ist oder ob man bei Hochwasser angeschwemmte Äste und Stämme aus dem Bach holen muss, die Ehrenamtlichen sind immer vor Ort.
Dieses Engagement ist dringend notwendig und kann vielleicht auch helfen, die Tierschutzidee und das Wissen um Wolf, Luchs und Bär weiter zu verbreiten. Die Angst in der Bevölkerung kann nur durch Aufklärung genommen werden und nur dann ist ein zurückgekehrter Wolf oder Luchs, oder ein Bär, der mal kurz im Schwarzwald vorbeischaut kein Problem mehr.
Die Konferenz war für mich ein voller Erfolg. Ich fühle mich in meiner Arbeit bestärkt und werde jetzt erst mal meinen Neffen zum Eicheln sammeln animieren, damit wir bald mit einem Sack Bärenfutter wieder in den Park kommen können.
Vielen Dank noch mal an alle, die diese tolle Konferenz ermöglicht haben.

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Weitere Infos über das Bärenrefugium in Kuterevo und auch über unsere Spendenaktion „Bärenfutter“ auf unserer Homepage.