Herbst-Tristesse mit goldenen Sonnentagen und ein Kommen und Gehen in der Postaja
Die vergangene Woche war sehr abwechslungsreich, auf trüben Regentagen folgten Tage mit grauem Nebel, der dann doch der goldenen Herbstsonne weichen musste. Bei den Volontären herrschte ein Kommen und gehen. Zwei Fixpunkte waren nur nele und Amandine.
Das Thema Bärenfutter sammeln stand immer auf dem Programm und der Kessel zum Schnapsbrennen ist auch auf Hochtouren gelaufen.

Jeder Tag begann sehr spannend mit einem Blick ins Tal. Manchmal konnte ich erahnen wie das Wetter wird, manchmal wurde es einfach eine Überraschung. Es gab immer wieder Regen und so haben wir über dem Brennkessel ein Dach gebaut und sofort gab es strahlenden Sonnenschein.

Eine sehr schöne Erfahrung für mich, Brennen ohne Regen, Schnee und Kälte wie sonst immer im Januar.
Viele Besuchergruppen besuchen jetzt im Herbst das Bärenrefugium. Teilweise waren es zwei oder sogar drei Schulklassen pro Tag.

Immer wieder hieß es aber auch Abschiednehmen. Unsere Nomadenfamilien, die fleißig mithelfen packen nach 3-4 Tagen wieder ihren Camper und begeben sich wieder auf ihre Reise durch Europa, meist mit dem Ziel Griechenland oder Türkei um dort zu überwintern.

Die Bären interessiert das ganze Treiben recht wenig, sie sind ganz in die Vorbereitungen auf die Winterruhe vertieft.
Eine Haupttätigkeit neben dem Fressen ist auch das Ausruhen oder Schlafen.



Am letzten Samstag waren dann plötzlich alle Radparkplätze vor der Postaja belegt. Vier Studentinnen und Stundenten aus Frankreich haben uns auf ihrewr Fahrt nach Griechenland einen Besuch abgestattet.

Auf ihrer Reise erkunen sie verschiedene Formen der Landwirtschaft in den unterschiedlichen Ländern und Regionen. Sie führen Interviews und drehen kurze Videofilme.
Für eine Nacht haben sie in der Postaja ihre Schlafsäcke ausgerollt und da war der Tisch zum Abendessen dicht belagert.

Ich habe noch die Familie Rožman besucht, er ist einer der letzten Stühlchen und Fassmacher in Kuterevo und seine Frau macht eine köstliche Hagebuttenmarmelade.

Die sonnigen Tage habe ich nochmals ausgiebig genutzt um ein paar Bärenfotos zu machen.

Man sieht nicht oft, wenn sie baden, aber sie waren jeden Tag im Wasser, ihr feuchtes Fell hat sie verraten.
Sie pflücken aber auch die letzten Früchte an den Büschen. Sie müssen sich aber strecken, die Beeren an den unteren Zweigen sind schon lange abgeerntet.

Matija habe ich beobachtet, wie er ein Stück Brot gefunden hat. Bruno war nicht da und so hat eres schnell in Sicherheit gebracht und dann in aller Ruhe aufevespert.

Kurz darauf ist auch schon unser Senior Bruno aufgetaucht um zu sehen was es noch leckeres zu fressen gibt.

Manchmal ist auch noch Zeit für eine kleine Balgerei, nicht mehr so intensiv wie im Sommer, aber trotzdem, ich glaube auch für die Bären, eine schöne Abwechslung.

Und danach, erst mal den Durst stillen.

Für die abgereiste französische Familie haben wir sehr nette Verstärkung bekommen. Eine Familie aus den Niederlanden hat für ein paar Tage ihren Camper in Kuterevo geparkt.
Sie wurden gleich aktiv und halfen beim Bärenfüttern…

… oder haben die Behälter für das Bäreneis gereinigt, damit sie für nächsten Sommer wieder bereit sind.

Das gemeinsame Mittagessen haben wir bei strahlendem Sonnenschein im Freien genossen.

Am Sonntag het uns dann eine ganz besondere Gruppe aus Zagreb besucht.

„Čisteći medvjedići“ die „Putzbären“, nennt sich die Gruppe und sie haben sich den Umweltschutz auf ihre Fahne geschrieben.
Sie sammeln Müll in Stadt und Land und sorgen so für eine saubere Umwelt. Bei ihren Aktionen fallaen auch immer wieder Plastikflaschen an, für die es ein geringes Pfand gibt. Dieses Pfandgeld haben sie für unsere Bären gesammelt und so den stolzen Betreag von 200,- € als Spende für unsere Bären mitgebracht.
Eine tolle und nachahmenswerte Idee. Von dieser Stelle nochmals ein recht bäriges Dankeschön.

Kurz vor meinem Abschied haben sich unsere niederländischen Nomaden wieder verabschiedet, sie wollen auch weiter in den Süden, sie haben keine Winterreifen.

Gestern ist dann auch mein letzter Tag angebrochen und ich habe zum letzten Mal für dieses Jahr nach dem Wetter geschaut.

Es scheint, es wird ein spannender Herbsttag und ich habe mit gepacktem Auto noch einen letzten Abschiedsbesuch am Brennkessel gemacht.
Nele und Amandine waren gerade am Kessel tätig…

… und auch Ankica hat mich herzlich verabschiedet, freut sich aber auf Januar, wenn wir uns wiedersehen.

Das wars für diesen Herbst im Bärenrefugium in Kuterevo.
Ich sitzte gerade in den italienischn Alpen und genieße noch ein paar Tage in den Bergen.
Es waren wie immer sehr schöne Tage in Kuterevo und ich habe sie sehr genossen und freue mich schon auf den Winter im Velebit, wenn ich im Januar wieder meine Freunde in Kuterevo besuche.

________________________________________________________________________Weitere Infos auch über unsere Spendenaktion „Bärenfutter“ auf unserer Homepage.