Herbst in Kuterevo 16.10.2024

Französische Frauenpower, Sammelaktion Bärenfutter und „grünes Klassenzimmer“ Kuterevo
Das vergangenen Wochenende begann eher neblig, aber die wärmenden Strahlen der Sonne haben sich sehr schnell durchgesetzt.

Es war sehr angenehm warm und so war es naheliegend, dass Mittagessen ins Freie zu verlagern.

Für Florian war es das letzte Mittgessen im Bärendorf, nachdem er uns eine Woche tatkräftig unterstützt hatte hieß es für ihn Abschied nehmen.
Das obligatorische Foto vor der Postaja…

… und dann ab aufs Fahrrad, weiter in Richtung Japan, seinweit entfernts Ziel.

Der Samstag verflog mit vielen Besuchern, die gerne einen freien Tag im herbstlichen Velebit verbringen und unsere Bären mal wieder besuchen wollten.
Der Sonntag war gleich sehr sonnig, so dass die Bären intensiv ihr Badebecken besucht haben.
Kleine Annäherungsversuche am Beckenrand…

… ups ertappt, da ist ja ein Paparazzo …

… dann doch lieber ein ausgiebiges Bad im angenehmen Nass.

Nachdem Florian abgereist war, haben wir am gleichen Tag wieder Verstärkung bekommen.
Eine Giordan mit seiner Familie und Maude aus Frankreich und Iris aus Deutschland werden auch ein paar Tage in Kuterevo bleiben.
Wir haben sie in der Postaja begrüßt und „beschnuppert“.

Gemeinsam haben wir die anstehenden Arbeiten der nächsten Tage besprochen und der Montag stand ganz unter dem Motto „Sammelaktion Bärenfutter“.
Unser Weg führte uns schon recht früh nach Otočac wo wir zuerst welkes Obst und Gemüse abgeholt haben. Sie wurden für die Woche frisch beliefert und so war unsere Ausbeute recht groß.

Danach weiter zum Amtsgericht, wir hatten keinen termin, aber vor dem Gebäude stehen zwei Walnussbäume mit schwarzen Walnüssen, eine ziemlich große und bittere Art, die nicht gut zum Verzehr geeignet sind aber von unseren Bärengeliebt werden. Wahre Fettbomben beim Endspurt für die letzten Energiereserven für den Winter.

Schnell waren drei Säcke gefüllt und einer musste sogar auf meinem Rücksitz mitfahren.
Dann ging es weiter zum nächsten Halt. Eine befreundete Familie aus der Stadt hatte angerufen. Sie haben Apfelbäume im Garten und genügend Vorräte im Keller. Wir durten den Rast ernten.

In kürzester Zeit hatten wir über zehn Säcke mit den schönsten Äpfeln geerntet und unser Anhänger war voll beladen.
Zur Belohnung durten wir noch ihre diesjährigen Zwetschen probieren, allerdings schon in flüssiger Form.

Die Menschen in der Umgebung denken immer an die Bären, wenn sie Obst oder Gemüse übrig haben und so gab es auf der Rückfahrt noch einen kurzen Stopp und zwei weitere Säcke mit köstlichen Äpfeln haben unsere Sammelaktion abgeschlossen.

Nach einem kurzen Mittagessen um 16:30 Uhr (!) – Baustellenbesprechung am großen Gehege.

Am oberen Besucherweg ist eine Stützmauer geplant, Slavko hatte sich um die Schalung für das Fundament gekümmert und das sollte noch betoniert werden.
Also Schaufeln in die Hand und den Betonmischer angeworfen. Maude und ich waren schnell ein eingespieltes Team und haben den perfekten Beton gemischt.

Giordan übernahm den Betontransport mit der Schubkarre und Slavko war fürs Befüllen der Schalung zuständig.

Nach 1 1/2 Stunden waren wir noch rechtzeitig bevor es dunkel wurde mit der Reinigung der Arbeitsgeräte fertig.
Ein langer, arbeitsreicher Tag, nachdem ich totmüde insBett gefallen bin.
Der Dienstag stand dann unter dem Motto Unterricht im Grünen. Insgesamt drei Schulklassen aus Rijeka, Ogulin und Zagreb hatten sich über den Tag verteilt angemeldet und die Bären hatten die Ruhe vor dem Sturm noch zum entspanen genutzt.

Dann waren die ersten beiden Reisebusse aus Rijeka agekommen und ca. 80 Kinder lauschten gespannt der bärigen Einführung von Ivan.

Nach der Theorie die Praxis und sie haben mit Ivan die „kleinen Bären“ besucht.

Nach dem ganzen Rundgang mussten wir beihnahe unseren Souveniershop wegen Überfüllung schließen.
Jedes Kind hatte wahrscheinlich extra Taschgeld von der Oma bekommen und so nahm unser Bestand an Bärenanhängern und Bärenmagneten rapide ab.

Die kurze Mittagspause haben wir wieder draußen genossen.

Nachdem die zwei anderen Schulklassen ihre Exkursionen im Bärenrefugium beendet hatten, hab ich mir eine kleine Auszeit genommen um mir die neuste Touristenattraktionzu anzuschauen.
Oberhalb vom Dorf, direkt an der Straße nach Krasno haben im September ein paar Jungs aus dem Dorf einen kleinen Rastplatz eingerichtet. Die Aussicht auf das Kuterevotal ist fantastisch und da liegt es nahe, dem ganzen einen würdigen Rahmen zu geben.

Zurück im Dorf gab es den letzten Programmpunkt des Tages. Wir haben zwei Probekessel Schnaps gebrannt.
Einmal Zwetschge und einmal Kornellkirsche.

Für jemanden, der das noch nie mitgemacht hat, ein absolutes Ereignis. Es gibt beim Aufheizen immer wieder ruhige Phasen, aber dann muss auch wieder tatkräftig mit angepackt werden.
Maude und Amandine haben sich so richti insZeug gelegt.

Eine dampfende Angelegenheit ist die Befüllung des Kessels, was aber immer Tommo und Slavko übernommen haben.

Für mich war es nichts neues, da ich schon mehrmals dabei war.
Neu für mich waren das angenehme Wetter und die milden Temperaturen. Ich war bisher immer im Januar dabei und da hatten wir mit Kälte, Sturm Regen und Schnee zu kämpfen.
Aber immer waren nette Volontäre dabei und mit Police (heiße Karoffelhälften, die unter dem Brennkessel gebacken werden) und leckerem Speck und scharfer Wurst läßt sich die Wartezeit immer gut überbrücken.

Heute dann ein eher gemütlich kühler Herbsttag mit vielen deutschen Besuchern, mit denen ich schöne Gespräche führen konnte.
Soviel für heute, wie es hier in Kuterevo weitergeht, demnächst mehr.

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Weitere Infos auch über unsere Spendenaktion „Bärenfutter“ auf unserer Homepage.