Herbst in Kuterevo 11.10.2024

Neue Volontäre und der letzte große Markt in Benkovac für dieses Jahr
So langsam kehrt für mich wie jedes Mal in Kuterevo, die Routine ein. Die Tage rasen dahin und trotzdem hat jeder seine kleinen und großen Besonderheiten.
Das Wetter ist immer noch im Kapriolenmodus und so erleben wir Sonnenschein und Regen, mal gemeinsam mal jeder für sich und dann kehrt wieder für ein paar Stunden trübe Novemberstimmung ein.
Der Mittwoch begann vielversprechend und so war auch der Tag.

Auf meiner Fahrt zur Postaja wie immer zuerst ein Abstecher bei den große Bären und die waren wie jeden Tag gerade beim Frühstück.

Am Dienstagabend sind nochmals zwei Radfahrer auf ihrem Weg in die Türkei in Kuterevo angekommen. Der Franzose Luc und der Spanier Hermann (!), er hatte deutsch Vorfahren, Familie Ziegler.
Florian und Luc waren zusammen mit Slavko an unserer Wegebaustelle.

Der Beton war getrocknet und so konnte die Schalung entfernt werden.
Florian und Luc haben mit der Schubkarre die übrig gebliebenen Steine abtransportiert.

Derweilen hat sich Nele um die Besucher gekümmert. Wir haben sehr viele französische Familien, aber es gibt auch Gäste aus ganz Europa und sogar aus San Francisco.

Ich bin irgendwie in die Kochrolle gerutscht und ich kümmere mich ums leibliche Wohl unserer Arbeiter. So langsam entwickle ich mich zum vegetarischen Sternekoch, es gab Risotto ai funghi und allen hat es geschmeckt, Zeuge war die leere Schüssel nach dem Essen.

Am Nachmittag hat sich dann Slavko um eine Schulklasse gekümmert, die ihn mit ihren vielen Fragen gelöchert hat.
Die Bären haben extra ihre Mittagsruhe unterbrochen und sich si hingelegt, daß die beigeisterten jungen Bärenfans was zu sehen bekamen.

Beim Abmarsch der vielen Schüler kam unser neuer Besucherweg so richtig zur Geltung.

Ob er den Schülern zum Abschied die Zunge rausgestreckt hat, keine Ahnung.

Gestern war ich dann mit Ivan und Nele in Benkovac, eine kleine Stadt ca. 150 km südlich bei Zadar. An jedem 10. des Monats ist dort ein große Markt, aus ganz Kroatien kommen die Händler und bieten ihre Waren an.

Man findet dort alles, vom Traktor, über Gerätschaften für die Landwirtschaft oder Tiere, man kann alles kaufen und für Bastler gibt es eine Abteilung wo man sämtliche Ersatzteile braucht, die man vielleicht schon lange gesucht hat.

Auch eineige Familien sind regelmäßig in Benkovac, so wie Bošo, der hier seine Tische und Bänke ausstellt.

Wir waren hauptsächlich wegen Mandeln zum Markt gefahren, es ist eine der letzten Köstlichkeiten, die unsere Bären für diese Saison als wahres „Superfood“ bekommen sollten. An verschiedenen Ständen haben wir ca. 60 kg erstanden und Ivan ließ es sich nicht nehmen, den alten Frauen auch ihre getrockneten Feigen oder Pflanzen abzukaufen.

Von dem vielfältigen Angebot war ich richtig erschlagen, es gab Käse, Wurst- und Schinkenspezialitäten, Schnäpse und Liköre und alles was Garten und Feld hergaben.

Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter, es war zwar sehr windig, die Wolken flogen nur so über den Himmel, aber es war angenehm warm.
Ganz anders in Kuterevo, die Besucher mit ihren Regenmänteln haben uns schnell wieder ins Novemberwetter zurück geholt.

Heute Morgen dann wieder das vielversprechende Morgenrot und der ganz normale Nebel über dem Tal.

Der Wind hat auf Nord gedreht so war die Luft zwar kühler aber trocken und die Sonne hatte sich ziemlich schnell durchgesetzt. Genau richtig für das Frühstück in der Sonne.

Florian genoss es heute als Oberkellner den Gästen noch etwas beim Essen zuzusehen.

Gestern sind sie mit den Arbeiten am Besucherweg fertig geworden und das Gehege kann jetzt wieder ganz umrundet werden.
Luc und Hermann haben sich wieder auf ihre Räder geschwungen und Kuterevo in Richtung Türkei verlassen.
Dafür ist vorgestern Abend Amondine aus Frankreich mit ihrem riesigen Camper und ihren zwei Hunden in Kuterevo gelandet. Sie kann wohl etwas länger bleiben und hat gleich richtig mit angepackt. Heute Vormittag hat sie die total vereiste Gefriertruhe gereinigt und heute Nachmittag hat sie zusammen mit Florian und Slavko das Brennholz fürs Schnapsbrennen aufgeladen.

Über den Sommer wurden Zwetschgen und Kornellkirschen gesammelt und die Maisch ist so langam fertig fürs brennen. Start könnte nächste Woche sein.
Ein weiterer Programmpunkt wird uns in Richtung Bosnien führen, wir wollen noch eine weitere Köstlichkeit für die Bären besorgen, Maronen. Die ultimative Fettbombe bei ihrem Futterendspurt für diese Saison, damit aus ihrem „Energienavi“ dann endlich die magischen Worte ertönen : „Sie haben ihr Ziel erreicht“.

Soviel für heute, wie es hier in Kuterevo weitergeht und ob unsere Maronentour erfolgreich war, demnächst mehr.
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Weitere Infos auch über unsere Spendenaktion „Bärenfutter“ auf unserer Homepage.