Sretna nova Godina - Ein gutes und friedliches Jahr 2019
Das wäre geschafft, wir schreiben 2019 und es war eine ruhige und sehr schöne Silvesternacht hier in Kuterevo. Im Gegensatz zu früheren Jahren ist die Silvesternacht nicht mehr geprägt von Dauerknallen und Raketen bis zum abwinken, ein Großteil der Dorfjugend fährt nach Otočac oder weiter weg um dort mit gleichgesinnten ihre unsinnigen Feuerwerke abzubrennen. Schön für uns und alle Tiere im Tal.
Wir konnten den Abend und den Jahreswechsel genießen und es gab dann auch ein paar Knaller und ein bisschen Feuerwerk.
Aber zunächst der Reihe nach. Wir hatten uns für den Silvestertag ein großes Programm vorgenommen und unsere Rundreise führte uns gestern morgen zuerst mal nach Otočac.
In der Stadt war die Hölle los, wir kennen das aus Deutschland, wer weiß obe die Geschäfte im neuen Jahr nochmals aufmachen, ob es sie überhaupt noch gibt.
Nach den notwendigen Erledigungen haben wir uns schnell aus dem Staub gemacht und sind Richtung Norden in die Berge aufgebrochen...
es hatte geschneit und die Landschaft war leicht überzuckert und immer wieder stieß man am Straßenrand auf Warnschilder, die vor Minen vom Krieg 1990 - 1995 warnen. Das heißt nicht, dass dort noch Minen vergraben sind, es wurde noch nicht geprüft ob es wirklich keine gibt.
Wir haben unsere Fahrt durch die winterlichen Berge trotzdem genossen.
Unser Ziel war der kleine Weiler "Janja Gora" am Rande des Nationalparks "Plitwitzer Seen". Die Familie Vezmar liefert schon seit vielen Jahren den unterschiedlichsten Honig für das Bärenrefugim in Kuterevo, den wir den Besuchern verkaufen. Außerdem versorgt sie uns mit den köstlichsten Zwiebeln und dem weltbesten Knoblauch.
Ein kurzer Besuch, eine Tasse Kaffee, Weihnachtsgebäck und ein kurzer Plausch und unsere Rundreise führte uns zu einer sehr interessanten Künstlerfamilie.
Zu Danijela Pešut und Branko Šupica ins "
Atelier Janja Gora"
Die beiden sind Keramikkünstler und auf ihrem Anwesen gibt es an allen Ecken und Enden tolle Dinge zu entdecken. Nach einem kurzen Rundgang wurden wir erst einmal köstlich versorgt...
Gut gestärkt haben wir uns dann noch ihre Werkstatt und den Ausstellungsraum angesehen.

(Könnte man sich ja für 2019 auf die Fahnen schreiben)
Wie bei all unseren Besuchen waren wir auch hier wieder von der Gastfreundschaft überwältigt. Schade, dass es bei uns in Deutschland nicht mehr so oft gibt.
Ein weiteres sehr schönes Erlebnis mit ganz tollen Menschen.
Noch ein sehr schöner Blick durch die hohle Linde auf ein Kunstprojekt, das sie mit Kindern aus der Umgebung umgesetzt haben, verschiedene Vögel, von jedem Kind auf einer Baustahlmatte. "Den Rest machen Wind und Wetter" - so hat uns das Branko erklärt.
Sehr schwer fiel uns der Abschied, aber wir mussten weiter, nach Ogulin, oder besser gesagt, in eine kleine Gemeinde bei der Kreisstadt, und dort zu einem Bauern, der Kraut anbaut und daraus Sauerkraut macht.
Insgesamt haben wir um die 150 kg geschnittenes Sauerkraut aber auch ganze Sauerkrautköpfe mitgenommen. Unser Silvester Abendprogramm war gesichert. Manche gießen Blei, wir wickeln "Sarmitas", kleine Sauerkrautwickel mit verschiedenen Füllungen.
Der Schwerpunkt liegt natürlich auf Fleisch, aber Stanimir hat für die vegetarische Komponente mit Bohnen Soja und Pfifferlingen gesorgt.
Ben hatte die tränenhafte Aufgabe, die vielen Zwiebeln zu schneiden.
Mit Paula hat er auch die Füllung zu bereitet.
Um kurz vor zwölf haben wir unseren Topf auf den Holzofen gestellt und das "Köcheln" konnte beginnen. Wir sind danach schnell und todmüde ins Bett gefallen.
Probieren konnten wir erst heute früh, das Ergebnis hat köstlich geschmeckt.
Den ersten Tag im neuen Jahr haben wir dann für einen Ausflug in die nähere Umgebung genutzt, "Kopija", eine Bergwiese oberhalb von Kuterevo und ein ganz besonderer Platz.
Ein ganz besonderer Platz in den Bergen oberhalb von Kuterevo, wo schon viele Workcamps stattgefunden haben. Es ist im Herzen des Bärengebiets und eine Besonderheit ist der Bären- und Wolfsfriedhof.
Bären aus dem Refugium, aber auch Bären und Wölfe, die bei Unfällen ums Leben gekommen sind sind dort begraben. Wir haben natürlich wie immer nach Wildtierspuren gesucht und sind vermeintlich auch fündig geworden, das könnte die Spur von einem Luchs sein.
Die Aussicht dort oben ist einfach atemberaubend ...
...und mein Neffe Ben hat versucht, im neuen Jahr die Welt mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten...
...ich finde, das hat etwas.
Wir sind danach weiter gefahren, noch höher hinaus, bis zur Wallfahrtskirche nach Krasno auf über 1.000 m. Wir hatten bei herrlichem Wetter eine tolle Aussicht über das weite Bärenland...
...bis zu den schneebedeckten Gipfeln in Bosnien.
Auch Paula hat versucht, die Welt im neuen Jahr aus einer neuen Perspektive zu entdecken...
...die verschneiten Velebeitberge durch die Glocke von Krasno.
Zurück in Kuterevo haben uns unsere "Kleinen" auch noch ein "Sretna nova Godina!" gewünscht.
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Weitere Infos auch über unsere
Spendenaktion "Bärenfutter" auf unserer
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